Staatsschulden pro Kopf in Deutschland



Seit Anfang 2021 wird gegen Corona geimpft und viele meiner Bekannten, die ja repräsentativ für noch viel mehr Menschen stehen, sind äußerst skeptisch, was die Impfung mit einem bestimmten Impfstoff angeht. Da ich über zehn Jahre wissenschaftlich im Bereich Hämatologie gearbeitet habe, fühle ich mich zu ein paar sehr unwissenschaftlichen, aber dafür hoffentlich verständlichen Bemerkungen berufen.

Viele meiner Bekannten bekommen Nachrichten von Todesfällen aus den Medien, die sie nicht einschätzen können, aber dadurch extrem verunsichert sind. Auch ich nehme die Zahlen aus dem bösen mainstream, andere Zahlen habe ich nicht, und es ist ja der böse mainstream, der die Leute angeblich belügt oder verrückt macht. So ist es nur recht und billig, sich diese Zahlen mal anzuschauen:

Die Tagesschau referiert am 10. 4. 2021 folgende Zahlen vom PEI: 42 Verdachtsfälle auf Sinusvenenthrombose mit 8 bestätigten Todesfällen nach Astra-Zeneca-Impfstoffapplikation. ( Nebenbei: auch bei Biontech hat es Sinusvenenthombosen gegeben )

Wenn man die bestätigten Astra-Todesfälle wegen Thrombose betrachtet, dann muß man also (bei bisher 14 Millionen Impfungen) 1,7 Millionen Leute impfen, um 1 Toten hinzukriegen. Selbst, wenn man alle Todesfälle, also auch die 90-Jährigen mit täglichem Herzkasper und alle vorgeschädigten (die ja als erste geimpft wurden und sowieso schon Kandidaten für's Ableben waren) mal mit hineinrechnet, braucht es immer noch 35.000 Impfungen, um einen einzigen Toten zu erzeugen.

Fahren Sie gerne Auto ? Denken Sie beim Einsteigen daran, daß Sie nun sterben könnten, und unterlassen Sie die Fahrt deshalb ? Ich glaube nicht. Wahrscheinlich setzen Sie sich mit der größten Selbstverständlichkeit ans Steuer und sind sich sicher, daß Sie heile ankommen werden. Natürlich, denn Sie sind ja ein/e gute/r Autofahrer/in. Was Sie hier machen, ist eine emotionale Einschätzung, ohne die genauen Zahlen zu kennen. Nur nach Ihrer subjektiven Erfahrung und Emotion nehmen Sie eine Gefahrenabschätzung vor, die Sie zu dem Schluß kommen läßt, daß die Gefahr, genau bei dieser Autofahrt jetzt zu sterben, "sehr" gering ist. Leider ist dieses "sehr" ein Gummibegriff und nichts konkretes. Wenn ich Sie fragen würde, ob Sie dieses "sehr" auch in Zahlen, in Wahrscheinlichkeitsprozenten angeben könnten, dann hätten Sie höchstwahrscheinlich keine belastbare Zahl parat, sondern nur eine Schätzung und eine Meinung, aber kein Wissen um die tatsächliche Wahrscheinlichkeit. Ist ja auch nicht schlimm, Sie sind ja kein Unfallforscher oder Versicherungskaufmann und unser Hirn ist jahrtausende mit seinen emotionalen Gefahreneinstufungen recht gut zurechtgekommen. Sie sehen den bösen Löwen und wissen: es ist besser, jetzt den Rückzug anzutreten. Sie sehen den Abgrund und wissen: es ist besser, nicht einfach weiterzugehen. Für solche Dinge ist unser Gehirn gebaut und es tut seinen Dienst recht gut in dieser Hinsicht. Wenn es um Zahlen und abstrakte Gefahren geht, ist unser Hirn ausgehebelt. Dafür ist es nicht gebaut, abstrakte Gefahren kann es schlecht handhaben und reagiert mit diffuser Angst, die nicht so richtig "greifbar" ist. Aber das ist ein anderes Thema ... Wir haben jährlich ca. 3000 Unfalltote. Nicht Unfallopfer oder Verletzte, sondern Tote. Rechnen wir mal, daß alle Einwohner der BRD Auto fahren, dann wären das 80 Millionen Autofahrer. Es braucht also 26.000 Autofahrer, um einen Toten zu produzieren. Oder andersherum:

Bei 1,7 Millionen Impfungen habe ich einen Toten. Bei 26.000 Autofahrern habe ich schon einen Toten, bei den Impfungen noch lange nicht. Was ist denn jetzt gefährlicher ?

Meine Berechnung ist polemisch und "unwissenschaftlich". Weiß ich. Statistiker können durchaus - und zu Recht - meine Methodik bemängeln, z.B. daß die Impftoten im Quartal und die Verkehrstoten auf 4 Quartale gerechnet sind. Aber sie wissen ebenso, daß es nicht 80 Mio Leute sind, die Auto fahren. Sie wissen auch, daß man vorwiegend ältere und vorgeschädigte im 1. Quartal geimpft hat, was die Zahlen ebenfalls verzerrt. Man kann also meine Rechnung durchaus verfeinern und nach unten oder oben rechnen, was aber - und das ist der springende Punkt - keine wesentliche Abweichung von der Aussage bewirken wird, daß eine Autofahrt riskanter, als die Corona-Impfung ist. Die "Verfeinerungen" gleichen sich unter'm Strich aus, es gibt keinen Faktor, der das Ergebnis eindeutig in nur eine Richtung verschieben würde. Sie können gerne selber rechnen und Zahlen biegen! Unsere grobe Überschlagsrechnung soll ja auch nur zeigen, wie unterschiedlich manche Menschen diese Corona-Impfung beurteilen, gerade im Vergleich zu einer Autofahrt: Sie haben Angst vor der Impfung, aber würden niemals glauben, daß die Fahrt zum Impfzentrum oder Arzt gefährlicher sein könnte, als die Impfung selber. Oder hätten Sie geglaubt, daß Ihre Autofahrt gefährlicher ist? Wie gesagt - man kann diese Zahlen gerne verbiegen und "exaktere" Berechnungen anstellen, mir ging es um Ihre emotionale Einschätzung einer Impfung, die nicht statistisch exakt sein muß. So ein Angst-Gefühl ist aber in diesem Fall ein schlechter Ratgeber, denn die Zahlen sagen ganz trocken, was besser ist. Daher werde ich keine Zeit mit Haarspaltereien vergeuden. Die grobe Richtung, mit Betrachtungen wie diesen hier, genügt mir. Die grobe Richtung ließe sich vielleicht in Nuancen noch etwas beeinflussen, aber nicht wesentlich ändern und sie zeigt: Impfen nützt mehr, als Nichtimpfen.

Meine persönliche Überlegung im März 2021 ist folgende: In unserer Stadt hatten wir bisher 6000 Infekte (mit 100 Toten) bei ca. 300.000 Einwohnern. Das sind die Fakten. Das macht 6000 Infekte pro 300.000 Einwohner oder 1 Infekt auf 50 gesunde Leute (in einem Jahr) oder 1 Toten auf 3000 gesunde Leute. Mein Risiko, mich zu infizieren, liegt also bei 1:50. Mein Risiko, an der Infektion zu sterben, bei 1:3000. Bei den Impfungen haben wir ca. 14 Mio Impfungen mit ca. 400 Todesfolgen (Alter 24-102 Jahre, 1-40 Tage nach Impfung, MIT Vorerkrankungen und anderen natürlichen Todesursachen), 400 Tote auf 14 Mio macht 1 Toten auf 34.000 geimpfte Leute. Sterberisiko durch Impfung: 1:34.000

Fazit:
Wenn ich mich nicht impfen lasse, ist die Chance, einen Infekt mit Symptomen zu zeigen, 1:50 (mit Dominanz der englischen Variante vielleicht noch höher)

Wenn ich mich nicht impfen lasse, ist die Chance, zu sterben, 1 : 3.000

Wenn ich mich impfen lasse, liegt die Chance, einen schweren Corona-Infekt zu bekommen, bei 1: ca.14 Mio. (Auf jeden Fall liegt dieses Restrisiko im niedrigen promillebereich, es liegen aber hierzu noch keine verläßlichen Daten vor, außer, daß geimpfte fast gar nicht auf den Intensivstationen auftauchen.)

Wenn ich mich impfen lasse, liegt die Chance für einen tödlichen Impf-Zwischenfall bei 1:34.000

Oder andersherum: Woran sterbe ich eher ? An Impfung oder Nichtimpfung ?

Bei Impfung fast 0. (oder im Promillebereich) Bei Nichtimpfung ist die Chance, zu sterben: 1: 3.000, also höher.

Und wann werde ich eher krank ? Bei Impfung ist die Chance, krank zu werden: 1:34.000 ( real weninger: 1 Impfdurchbruch auf 10.000 geimpfte, wissensstand vom 15.8.2021 ) Bei Nichtimpfung ist die Chance, krank zu werden: 1:50.

Entscheiden soll jeder selber.



Seit diese Seite entstanden ist (März 2021), sind wieder ein paar Monate ins Land gegangen und die sogenannten "Skeptiker" plärren weiter gegen Impfung und "Einschränkung" ihrer Freiheit. Da kommt mir die Nachricht, daß Dick Farrell, ein amerikanischer Talkmaster gestorben ist, in die Quere: Dieser Mann war auch so ein Covid-Leugner. Und woran starb er ? Genau ! Wieder eines von vielen Beispielen, daß ein Virus nicht diskutiert. Argumentiert hatte er: "Warum soll ich eine Impf-Empfehlung von den gleichen Leuten, die mich über Masken, Virusursprung und Todesraten belogen haben, akzeptieren ?" Hatten sie ihn belogen ? Das Virus gab ihm die Antwort. Und er ist ja nicht der einzige Saulus, der (leider zu spät) zum Paulus wurde. Boris Johnson hatte einfach nur Glück. Trump auch. Und manch' anderer auch. Was mich wundert, ist der felsenfeste Glaube dieser Menschen, der jede wissenschaftliche Erkenntnis ignoriert. Warum begreifen die Menschen nicht, daß sie mit Glauben und Wünschen die Realität nicht außer Kraft setzen können? Ich könnte ja den Tod dieses Mannes auch als "inszeniert von den wasauchimmerfürInteressenskreisen" vermuten. Aber die Vermutung macht halt noch keine Tatsache daraus. Das unterscheidet Wissenschaft von Glauben.

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